In jener Zeit sprach Jesus: Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele. Denn mein Joch drückt nicht, und meine Last ist leicht. (Matthäus 11,28-30)

Die Freude, die von Gott kommt ist ein Geschenk. Aber nicht wie eines von diesen unnützen Weihnachtsgeschenken, die wir alle kennen, die man am liebsten direkt wieder einpacken und dem Schenkenden zurückgeben möchte, es aber aus Höflichkeit nicht tut.
Am Leben Mariens sehen wir, dass Gott unsere Freiheit achtet, dass er uns kein Geschenk seiner Gnade aufnötigt, sondern auf unsere Offenheit und die Bereitschaft zur freien Mitwirkung wartet. Maria gibt sich ganz in die Hand Gottes. Ihre Bereitschaft seinen Plänen zu dienen war vollkommen und grenzenlos. Die Zustimmung zu Gottes Wegen mit ihr, hat sie nicht nur im Augenblick des Besuches des Engels gegeben, sondern ihr ganzes Leben hindurch und Tag für Tag ins Leben umgesetzt. Daher konnte der Engel zu Maria auch sagen: Du bist voll der Gnade! Ihr Leben war in allen Situationen von der Liebe und Freude Gottes erfüllt, weil sie dem Wirken Gottes keine Grenze gesetzt hat.

Überlegen Sie heute einmal: Wo setze ich Gottes Wirken in meinem Leben eine Grenze?
Warum gebe ich mich nicht, wie Maria, ganz in die Hand meines liebenden Vaters?
Wenn ich die Gründe erkenne, warum ich Gottes Wirken in meinem Leben eine Grenze setze, bewusst oder meist unbewusst, durch meine Ängste etwas zu verlieren, durch ein tiefes Misstrauen – was wird Gott mit mir tun – oder durch ein falsches Gottesbild, dass nicht den liebenden Vater sieht, sondern den unbarmherzigen, alles kontrollierenden Richter, dann bin ich eingeladen einen Schritt des Vertrauens zu tun und auch meine Grenzen in die Hand Gottes zu legen. Vielleicht kann Ihnen dabei das Gebet des hl. Niklaus von Flüe eine Hilfe sein. Es ist gut, dieses Gebet erst einmal nur zu lesen und zu spüren, was es mit mir macht.
Wer es dann beten möchte, soll es in dem Bewusstsein tun, das Gott sich über jeden kleinen Schritt des Vertrauens, über jede Offenheit für seine Pläne freut und dass es hierbei nicht um Perfektionismus geht. Dieses Gebet will unser Leben in die Richtung lenken, in der sich das Leben Mariens bewegte und zur vertrauenden Hingabe an den liebenden Vater ermutigen.

Hingabe Gebet des hl. Niklaus von Flüe

Mein Herr und mein Gott, nimm alles von mir, was mich hindert zu dir.
Mein Herr und mein Gott, gib alles mir, was mich führet zu dir.
Mein Herr und mein Gott, nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir. Amen